Wir starten unsere Tour von Lermoos aus, mit der Grubigsteinbahn geht’s hinauf auf den gleichnamigen Berg. Von der Bergstation aus radeln wir bis knapp unter den Gipfel des Grubigsteins – dort lassen wir unsere Bikes stehen denn das kleine Aussichtsbankerl neben der Bergstation des im Sommer schlummernden Gamsjets sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen: Von hier aus haben wir einen rundum offenen Panoramablick auf die Gipfel der Tiroler Zugspitz Arena. Dabei begrüßt uns das Zugspitzmassiv und überragt alle neben ihm liegenden Berge.

Der durch Erosion gelöste Stein am Fuße der schroffen Wände gibt der Zugspitze – mit 2.962 m der höchste Gipfel des Wettersteingebirges und der höchste Berg Deutschlands – ihren typischen Anblick. Dabei erinnert er auch immer ein wenig an die Dolomiten. Und dann fängt ein türkisblauer See unweigerlich unseren Blick ein: Der Blindsee liegt uns zu Füßen, ein Kleinod, das vor rund 4.100 Jahren durch einen gewaltigen Bergsturz entstand, in dessen Senken sich Wasser sammelte. Heute befindet sich der See im Privatbesitz eines Lermoosers – für Wasserratten befindet sich am nordöstlichen Ufer aber eine Badestelle. Im Hochsommer erwärmt sich das Wasser immerhin auf angenehme 24° C und ist aufgrund seiner Klarheit gerade bei Tauchern sehr beliebt.

... starten wir unsere Abfahrt von hier oben und legen eine kurze Strecke auf dem Forstweg zurück. Nach knapp 100 Höhenmetern weist uns ein Bikeschild den Weg zur Grubigalm über den gleichnamigen Singletrail Grubigalm. Erst geht es über offenes Wiesengelände und schließlich immer steiler an Felswänden vorbei, durch Hohlwege hindurch talwärts. Die Vegetation am Wegrand ist bunt und beeindruckend. Kurz vor der Grubigalm erreichen wir schließlich die Abzweigung zum eigentlichen Blindsee Trail. Der Trail vereint dabei alle Zutaten, die es für ein gelungenes Trail-Erlebnis braucht:

• einen großteils flowigen Trailverlauf
• eine knackige Schlüsselstelle
• einen Wasserfall
• einen Abschnitt mit technisch anspruchsvollen Schotterrinnen
• einen herrlichen Blick auf den türkisblauen Blindsee

Zu Beginn müssen wir noch einen kurzen Gegenanstieg hinter uns bringen, doch dann geht es hinein ins Abfahrtsvergnügen: Hier ist Konzentration gefragt, denn unser Blick wird immer wieder vom Blindsee auf sich gezogen und der MTB Singletrail erweist sich zwischendurch durchaus anspruchsvoll.

Am Wasserfall erreichen wir die Schlüsselstelle und zugleich ein weiteres Highlight des Trails. Wir genießen Wasser von allen Seiten – was für eine willkommene Erfrischung! Nach diesem kurzen Schiebestück folgen wir einem Forstweg und gelangen erneut in einen diffizilen Trailabschnitt. Der Weg ist dabei nie zu schwierig, sondern angenehm fordernd und ein willkommener Gegensatz zu den ausgebauten Flowtrails anderer Regionen.

Die Region hat sich sowieso ganz der Pflege und Anlage natürlicher Wege verschrieben. Breite, glatt gebügelte Bikestrecken sucht man hier vergebens. Stattdessen gibt es:

• Naturpfade mit Anspruch & einigen Herausforderungen
• dichten Wald
• dicke Wurzelteppiche
• schöne Steilstufen
• und am Ende den See!

Nachdem wir kurz dem Seepfad gefolgt sind, ist es endlich soweit: Die Radklamotten ausziehen und mit Anlauf in den wohltemperierten See springen! Im Vergleich zu anderen Bergseen braucht man hier auch (fast) keine Angst vor der Wassertemperatur zu haben: der Blindsee verwöhnt uns mit Temperaturen um 20°C. Ein ziemlich perfekter Abschluss eines fantastischen Trails – diese Mischung aus ...

• Trailvergnügen
• eindrucksvollen Bergen
• und Badegenuss