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Der Weissensee ist sicherlich einer der schönsten Seen Österreichs. Er ist der höchstgelegene Kärntner Badesee und mit 99 m auch einer der tiefsten. Bezeichnend sind vor allem seine weißen Ränder, die durch das Einspülen von Kalkablagerungen aus den umliegenden Gailtaler Alpen entstehen. Diese lassen sich perfekt vom Einstieg der Weissenseetrails aus beobachten.

Ein kleines Paradies

Die ganze Region rund um den Weissensee ist ein kleines Paradies für sich. Effektiv konnte man verhindern, dass zu nah an den See gebaut wird. Ein Mindestabstand hält die Hotels und Privathäuser fern – lediglich kleine Bootshäuser aus Holz finden sich am Ufer. Dieses ist von einem Grünstreifen umgeben und lädt zum Baden ein. Mit 24° Badetemperatur auch ein durchaus angenehmes Vergnügen. 2015 entschloss man sich im Bereich Mountainbike mehr zu machen und so entstand 2016 der Weißenseetrail, der 2018 durch zwei zusätzliche Trails erweitert wurde. Den Einstieg erreicht man bequem per Lift. Und doch ist dieser Trail anders. Kein weiterer Flowtrail, keine breit ausgebaggerte Piste, sondern ein dem Hangverlauf natürlich folgender Bikepfad. So wie die Region sich zu großer Erschließung gegenüber verschließt, so tut es also auch der Berg.

Biker-Pause am Weissensee in Kärnten © WOM Medien
© WOM Medien

Mountainbiken am Weissensee © David Karg
© David Karg

Der Trail schlängelt sich erst einmal relativ flach den Hang entlang. Immer wieder folgen wir Kurven, Kehren und vor allem erhaschen wir immer wieder einen Blick auf den türkis-blau-schimmernden See. Benedikt Purner, ein Innsbrucker Mountainbike-Urgestein, hat die Trails hier am Weissensee mit besonderem Fingerspitzengefühl gebaut. Es ging ihm darum Mountainbikewege in dieser Region anzulegen, die auch zu ihr passen. Und so verschwindet unser Pfad wieder unter einem dichten Blätterdach und folgt weiteren Kurven, Windungen und kleinen Absätzen. Der Boden ist griffig und dunkelbraun, die uns umgebende Vegetation dagegen erstrahlt in einem satten grün.

So wie die Region sich zu großer Erschließung gegenüber verschließt, so tut es also auch der Berg.

Der Multisportsee

Im letzten Teil wird der Trail noch einmal etwas offener und unser Blick wandert wieder gen See. Hier kurz vor der Talstation findet sich ein kleiner aber feiner Technikparcours. Biker aller Könnensstufen finden hier das perfekte Gelände um an ihren Fähigkeiten zu arbeiten. Nach der Ankunft an der Talstation geht es direkt wieder hinauf – schließlich warten noch zwei weitere Trails auf ihre Befahrung. Neben dem klassischen Weißensee-Trail entstanden der Panorama- und der Naggl-Trail. Letzterer ist nach der Naggleralm benannt, die sich auf dem Plateau hinter der Bergbahn befindet. Eine Einkehr in dieser ist im Grunde Pflicht – so lecker sind deren Kärntner Spezialitäten. Besonders empfehlenswert ist ein Schwarzbeer-Kaiserschmarrn.

Weissenseetrail © David Karg
© David Karg

Alle drei Trails sind ausgesuchte Naturtrails und begeistern mit ihrem natürlichen Verlauf, den zahlreichen Kurven, Wellen und allem was der Untergrund her gibt. Wirklich besonders macht das Biken am Weißensee aber definitiv der See. Mit Hilfe der Linienschifffahrt kann man spannende Bike & Boot-Verbindungen planen, und so auch am jenseitigen Ufer die geplante Tour fortsetzen. 13 Mountainbikestrecken mit einer Gesamtlänge von 160 km gibt es hier zu entdecken.

Wir hingegen kehren nach zwei weiteren Runs am See ein – schließlich wollen wir uns nach dem Trailgenuss auch kulinarisch verwöhnen lassen. 22 Fischarten beherbergt der Weißensee – von Rainanke und Karpfen, bis hin zu Barsch und Hecht. Der See ist vor allem aber auch ein faszinierender Bade- und Sportsee. Im Sommer kann man mit Segel- und Paddelbooten unterwegs sein, oder das SUP ausprobieren. Im Winter hingegen friert die riesige Eisfläche zu und eine kilometerlange Eislaufpiste entsteht.

Und so kommt hier alles zusammen, was die Menschen und ihre Landschaft rund um den See ausmacht. Natürlich, sportlich und immer mit dem Bezug zum See – wie die Region eben auch.

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